Von der Falun Gong-Arbeitsgruppe für Menschenrechte
(September 2008)
Inhaltsverzeichnis
Vorwort Teil 1
I. Einleitung Teil 1
II. Der Beginn der Verfolgung von Falun Gong Teil 2 - 3
III. Was ist Falun Gong? Teil 4 - 6
IV. Der Charakter der Heilsgemeinschaft? Teil 7 - 8
V. Ursachen Teil 9
VI. Gründe für die Verfolgung Teil 10
VII. Fazit Teil 11
Schlusswort Teil 11
Anmerkungen Teil 11
Glossar Teil 11
Über Herrn Li Hongzhi
Es ist in China üblich, dass die Chinesen ihren Lehrer, der ihnen die Kultivierungsmethoden lehrt, als Shifu bezeichnen, herkömmlich wird es als Meister übersetzt. Das chinesische Wort für Shifu, besteht aus zwei Bedeutungen: Shi (Lehrer) und Fu (Vater). Die Schüler verehren ihn als Lehrer und respektieren ihn als Vater. Dieses Verhältnis hat in China in jeder Kultivierungsschule eine lange Tradition. Erst mit diesem Hintergrund ist es zu verstehen, dass Herr Li von seinen Schülern als Meister angesehen wird. Er ist aber kein „charismatischer ‚Meister’ der Bewegung“, wie Heberer es meint.
Heberer schreibt: Herr Li sei in Thailand gewesen und dort „mit buddhistischen Praktiken in Berührung“ gekommen. Herr Li erzählt in seinem Vortrag in Guangzhou: „In meiner Kindheit lernte ich von Meistern die Kultivierung.“ 33 Sein erster Meister war buddhistisch. Wie konnte er erst „in Thailand mit buddhistischen Praktiken in Berührung“ kommen?
Weil Falun Gong ein Kultivierungsweg ist, betrifft es Phänomene und Begriffe, die häufig nur im Zusammenhang mit der Kultivierung aufgetaucht sind, sowie übernatürliche Fähigkeiten, Himmelsauge, Fernsicht, Fashen usw..
Herr Li erklärt im „Zhuan Falun“ das Himmelsauge, die Fähigkeit der Fernsicht und das Hellsehen sowie weitere Phänomene. Keinesfalls stellt er sich selbst dar, dass er übernatürliche Fähigkeiten besitze. Er schreibt in seinem Buch „Zhuan Falun II“: „Dass ich bei der Verbreitung des Fa nichts vorführe, bedeutet: Das Ziel meines Erscheinens habe ich schon ganz deutlich und klar erklärt. Wenn ich etwas vorführen und gleichzeitig Fa verbreiten würde, würde das bedeuten, dass ich häretisches Fa verbreite.“ 34
Von Anbeginn seiner Verbreitung von Falun Gong spricht Herr Li sehr wenig über sich selbst. Wer er ist und wie man über ihn denkt, ist ihm nicht wichtig. Er führt seine Schüler auf den richtigen Weg zur Kultivierung von „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“. Er verlangt von seinen Schülern kein Geld und legt keinen Wert auf irgendeine Form von Ritualen wie „Kotau“ (auf Knien sich verbeugen, um den Meister zu verehren) oder „Shao Xiang“ (Räucherstäbchen verbrennen). Solange einer Falun Gong kultiviert, kümmert er sich um ihn. Er leitet seine Schüler bei der Kultivierung zu hohen Ebenen an und trägt dabei die Verantwortung für sie und für die Gesellschaft. Über ihn und sein Falun Gong hatten die chinesischen Medien vor der Unterdrückung von Falun Gong sehr positiv berichtet.
Gerade weil Herr Li den Kultivierungsweg auf aufrichtige Weise verbreitet, verehren die Menschen ihn. Ein deutlicher Ausdruck dafür sind die Auszeichnungen, die Herrn Li und Falun Gong 1992 und 1993 auf den Orient-Gesundheitsmessen in Peking verliehen wurden: Zertifikat zur Ehrung von Herrn Li Hongzhi für seinen herausragenden Beitrag zur Orient-Gesundheitsmesse 1992; Preis für neuen wissenschaftlichen Fortschritt an Herrn Li Hongzhi auf der Orient-Gesundheitsmesse 1993; „Goldener Preis“, überreicht an Herrn Li Hongzhi auf der Orient-Gesundheitsmesse 1993; Zertifikat zur Ehrung von Herrn Li Hongzhi für seinen herausragenden Beitrag zur Orient-Gesundheitsmesse 1993; „Auszeichnung zum beliebtesten Qigong-Meister“, überreicht an Herrn Li Hongzhi auf der Orient-Gesundheitsmesse 1993. 35
Nun sehen wir, wie Heberer versucht, Herrn Li anders darzustellen. Er meint, dass Herr Li seinen Aussagen zufolge in ständiger Verbindung mit allen Göttern des Kosmos stehe, die Angaben dafür seien im „Vortrag von Meister Li Hongzhi auf der Falun Dafa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch im Westen der USA.“ 36 zu finden. In dem Vortrag spricht Herr Li jedoch gar nicht davon. Wir verstehen es so, dass er seinen Schülern erklärt, warum bei ihnen dämonische Schwierigkeiten vorgekommen sind und wie sie damit umgehen sollen.
Heberer schreibt weiter: „Und nur er allein könne das Falun und Energiemechanismen setzen; er verfüge über Fashen, die andere beschützten.“
Über den Falun erklärt Herr Li:
„Durch wie viele Generationen, durch eine äußerst lange Zeit - wenn ich die Zahl sage, wird man erschrecken - über so eine lange Zeit haben wir diesen Falun entwickelt, und dann willst du ihn schon für einige Dutzend Yuan kaufen? Warum können wir ihn euch bedingungslos geben? Eben weil du dich kultivieren willst. Dieses Herz lässt sich nicht mit Geld kaufen, wie viel es auch sein mag. Die Buddha-Natur ist erschienen, deshalb tun wir das.“ 37
Nur wenn seine Schüler Falun Gong wahrlich kultivieren, bekommen sie einen Falun. Dieser Falun wird natürlich von Herrn Li eingesetzt, von wem sonst? Er ist der Begründer des Falun Gong.
Herr Li erklärt, was ein Fashen ist. „Nachdem ein Mensch sich zu einer ziemlich hohen Ebene über das weltliche Fa hinaus kultiviert hat, werden Fashen entstehen. Fashen entstehen aus dem Elixierfeld des Menschen und setzen sich aus Fa und Kultivierungsenergie zusammen, ihre Körper zeigen sich in den anderen Räumen.“ 38 Man versteht dann, dass ein Fashen nur etwas mit der Kultivierung zu tun hat. Sowie ein Buddhist versteht, dass der Buddha Shakyamuni Fashen hat und seine Jünger beschützen kann, versteht ein Falun Gong-Praktizierender ebenfalls, dass Herr Li Fashen hat und seine Schüler beschützt. In der Praxis wurden viele Falun Gong-Praktizierende von Fashen des Herrn Li beschützt. Im „Zhuan Falun“ nennt Herr Li ein paar Beispiele von Erlebnissen, die ihm seine Schüler berichtet haben. 39
„Überdies könne er das Himmelsauge der Menschen öffnen, das die Sicht auf weit entfernt liegende Ereignisse ermögliche“ - so Heberer. Das Himmelsauge wurde von Herrn Li in seinem Vortrag sehr genau erklärt. Diese übernatürliche Fähigkeit existiert und ist auf der Welt anerkannt. Dieses Auge „befindet sich dem Wesen nach etwas oberhalb der Stelle zwischen den Augenbrauen, wo sie mit der Zirbeldrüse verbunden ist“. 40 Durch die komplette Erklärung von Herrn Li über das Himmelsauge verstehen wir auch: ob bei einem das Himmelsauge geöffnet werden kann, liegt an seinem essentiellen Qi (formlose Substanz). „Dieses bisschen essentielle Qi ist äußerst wertvoll, es besteht aus etwas noch Essentiellerem, das aus der De [Tugend, eine Art weißer Substanz] raffiniert wird.“ 41 Wenn Heberer keine Ausführungen von Herrn Li über das Himmelsauge weitergibt, werden die Leser Herrn Li falsch verstehen.
Weiterhin schreibt Heberer: „Er erklärt auch hin und wieder, dass er übernatürliche Fähigkeiten besitzt, d. h. fliegen oder durch Mauern hindurchgehen könne.“ Aus welcher Quelle Heberer diese Behauptung zieht, ist uns unbekannt. So wie wir oben geäußert haben, erklärt Herr Li seinen Schülern hauptsächlich die Grundsätze zur Kultivierung, sehr wenig über sich selbst und seine Fähigkeiten. Er schreibt in seinem Buch „Zhuan Falun“: „Ich habe eine Gewohnheit: Wenn ich zehn habe, sage ich nur eins. Und du kannst sogar sagen, ich prahle. In Wirklichkeit habe ich nur ein bisschen davon ausgesprochen. Von dem noch höheren und tiefgreifenderen Dafa kann ich dir wegen der riesigen Unterschiede der Ebenen kein bisschen erklären.“ 42
In der 5000-jährigen kulturellen Geschichte Chinas kultivierten sich viele Menschen. Die übernatürlichen Fähigkeiten im Kultivierungskreis sind in vielen historischen Schriften beschrieben worden. Herr Li erklärte in seinen Kursen einige Fähigkeiten, wie z. B.: das Durchleuchten menschlicher Körper, das durch Mauern Hindurchschauen, die Gabe der Fernsicht und des Hellsehens, damit seine Schüler diese richtig verstehen.
Heute verstehen wir schon viel mehr von den übernatürlichen Fähigkeiten durch die Wissenschaft und die Erforschung des menschlichen Körpers. Diese Fähigkeiten existieren tatsächlich, obwohl man sie mit der Wissenschaft nicht erklären kann. Herr Li äußert sich dazu folgendermaßen:
„Kultivierungsfähigkeiten sind die latenten Fähigkeiten des menschlichen Körpers. Mit der Entwicklung der Gesellschaft der Menschheit wird das Denken des menschlichen Gehirns immer komplizierter, und die Menschen achten immer mehr auf die Realität, sie sind immer mehr von den sogenannten modernen Werkzeugen abhängig, und so degenerieren die Instinkte des Menschen immer mehr.“ 43
Phänomene im Qigong-Kreis
Bei Qigong gibt es vieles, was durch die heutige Wissenschaft nicht erklärbar ist, aber existiert. Auch wenn Heberer Fashen, Falun, Gong-Säule und anderes anzweifelt, bedeutet dies nicht, dass das, was Herr Li erklärt hat, falsch sei. Fashen und Falun sind bekannte Begriffe in den buddhistischen Schulen.
Herr Li erklärt über die Gong-Säule:
„Die Kultivierungsenergie, die wirklich die Ebene eines Menschen bestimmt, wächst außerhalb des Körpers. Nachdem sie schließlich spiralförmig bis zum Scheitel gewachsen ist, bildet sich eine Säule der Kultivierungsenergie. Wie hoch die Kultivierungsenergie dieses Menschen ist, mit einem Blick wird die Höhe der Säule seiner Kultivierungsenergie gesehen, das ist seine Ebene, die Fruchtposition, von der im Buddhismus gesprochen wird.“ 44
Herr Li erklärte niemals, dass die Gong-Säule das Leben eines Menschen retten werde. Heberer hat wohl die Gong-Säule mit Falun oder Fashen verwechselt, die die Menschen retten können, und meint, dass sie die gleichen Funktionen haben. Es ist auch sehr schwer, dass Heberer alle speziellen Begriffe einer Kultivierungsschule kennt, selbst ein wahrer Kultivierender dieser Schule braucht viel Zeit, um sie zu verstehen.
Herr Li vergleicht übernatürliche Fähigkeiten mit den heutigen modernen medizinischen Geräten:
„Mit übernatürlichen Fähigkeiten kann man den menschlichen Körper schichtweise durchleuchten, ähnlich der Untersuchung einer Gewebeprobe unter dem Mikroskop. Schicht für Schicht lassen sich sowohl die Weichteile als auch alle anderen Teile des Körpers erkennen. Obwohl man heute mithilfe der Computertomographie den menschlichen Körper ebenfalls sehr genau durchleuchten kann, ist der Einsatz der Geräte trotz allem sehr zeitaufwändig, langsam und kostspielig. Es funktioniert nicht so einfach und so genau wie das Durchleuchten mithilfe übernatürlicher Fähigkeit. Ein Qigong-Meister braucht nur seine Augen zu schließen und seinen Blick schweifen zu lassen, schon kann er alle Körperteile des Patienten unmittelbar scharf sehen.“ 45
Heberer nimmt nur den letzen Satz des obigen Zitats in seinen Artikel auf: „Ein Qigong-Meister braucht nur seine Augen zu schließen und seinen Blick schweifen zu lassen, schon kann er alle Körperteile des Patienten unmittelbar scharf sehen.“ Ohne den kompletten Zusammenhang zu nennen, fällt es schwer, den wahren Sinn zu verstehen und es entsteht leicht ein falscher Eindruck.
Herr Li spricht in seinen Kursen die negativen Erscheinungen im Kultivierungskreis an, so wie Besessenheit durch Tiere und kosmische Sprachen durch niedrige Lebewesen in einem anderen Raum. Heberer schreibt zu der kosmischen Sprache, dass die Schüler von Herrn Li „die kosmische Sprache erwerben“ können. Was hat Herr Li jedoch über die kosmische Sprache geäußert?
„Manche können sogar mehrere verschiedene Sprachen sprechen. Manche halten es noch für etwas Großartiges, sie glauben, dass es eine Fähigkeit, eine Kultivierungsfähigkeit, sei. Es ist keine Kultivierungsfähigkeit, auch keine Fähigkeit eines Kultivierenden, es kann auch nicht deine Ebene darstellen. Was ist es dann? Es ist so, dass deine Gedanken von einem fremden intelligenten Wesen gesteuert werden. Du findest das noch toll, du hast es gern und es freut dich, aber je mehr du dich freust, desto mehr steuert es dich. Wie kannst du als wahrer Kultivierender dich von ihm steuern lassen? Außerdem kommt es von sehr niedrigen Ebenen, deshalb sollen wir als wahre Kultivierende solche Probleme nicht herbeiführen.“ 46
Wir sehen, was Herr Li zu den kosmischen Sprachen erklärt, wurde von Heberer falsch interpretiert.
Es gibt noch ein gefährliches Phänomen im Kultivierungskreis, nämlich Besessenheit durch Tiere. Die Tiere können sich an den Körper eines Menschen heften und ihn stören. Unter dem chinesischen Volk ist dieses Phänomen nicht fremd. Manche Menschen werden von Füchsen, gelben Wieseln oder Schlangen besessen. Sie verhalten sich nicht wie normale Menschen, sondern nehmen mehr die Züge jener Tiere an. Herr Li beseitigt die Besessenheit für die wahren Kultivierenden. Heberer sieht dies als Heilung an, sieht aber den Hintergrund dieses Phänomens nicht. Das ist keine Heilung, sondern eine Reinigung und ein Schutz für Herrn Lis Schüler.
Yinghai ist ein Begriff der Kultivierung. Herr Li schreibt in seinem Buch „Falun Gong“: „Wenn man sich mit Falun Gong bis auf eine sehr hohe Ebene kultiviert hat, werden auf dem ganzen Körper Yinghai (kleine Kinder) [auch übersetzt als ‚Kindchen’] erscheinen. Sie sind zwar lausbübisch und verspielt, aber sehr gutherzig.“ 47 Im „Zhuan Falun“ erklärt er weiterhin: „Es gibt nur ein echtes Elixierfeld und das befindet sich an der Stelle des Unterbauchs. Oberhalb des Akupunkturpunktes Huiyin, innerhalb des Körpers, und unten am Unterbauch, genau dort ist dieses Feld. Viele Kultivierungsenergie, viele Kultivierungsfähigkeiten, viele Dinge der Techniken, Fashen, Yuanyin [Urkind], Yinhai, viele Lebewesen, alle entstehen aus diesem Feld.“ 48
Yinghai stammt aus dem Elixierfeld. Das ist kein alltäglicher Begriff wie ein kleines Kind, sondern ein Wesen, das man herauskultivieren kann. Heberer übernimmt diesen Begriff einfach in seinen Text, hat aber nicht begriffen, was es ist. Wie wird dies bei seinen Lesern, die keine Grundkenntnisse über Qigong haben, wirken?
Herr Li erklärt im „Zhuan Falun“ über die Krankheit wie folgt:
„Warum hat der Mensch Krankheiten? Die grundlegende Ursache für seine Krankheiten und all sein Unglück ist das Karma, das Karma-Feld jener schwarzen Substanz. Es gehört zu den Dingen des Yin, zum Schlechten. Und die schlechten intelligenten Wesen sind auch Dinge des Yin und gehören zum Schwarzen, deshalb können sie sich anheften, denn diese Umgebung ist für sie geeignet. Sie sind die grundlegende Ursache für die Krankheiten des Menschen, das ist die hauptsächlichste Quelle der Krankheiten.“ 49
Deswegen wird die Krankheit vollständig geheilt, wenn das intelligente Wesen beseitigt wird. Diese Art der Krankheitsheilung unterscheidet sich von der Krankheitsheilung im Krankenhaus. Wenn Heberer die vollständige Erklärung von Herrn Li weitergäbe, würde es kein Missverständnis geben. Aber er schreibt wie folgt: „Die Grundursache von Krankheit liege “in einem Lebewesen mit Intelligenz, das sich in einem anderen Raum“ befinde. Dieses Lebewesen sei „sehr schrecklich“. Die Heilung mit Falun Gong ziele direkt auf dieses Lebewesen ab, damit die Grundursache für eine Krankheit beseitigt werde.“ Diese Darstellung ist anders als die ursprüngliche Aussage von Herrn Li.
Bei Falun Gong gibt es überhaupt keine Rituale, die folgende Behauptung von Heberer ist daher falsch: „Die Heilung beinhalte die Aufhebung der Besessenheit über die Abwehr niedriger Geister, d. h. spezifische Reinigungsrituale.“ Man findet in den Büchern von Herrn Li keine Angaben zu Reinigungsritualen, und auch keine Stelle darüber, dass die Besessenheit durch die Rituale aufgehoben wird.
Heberer schreibt: In „Dialog mit der Zeit“ wird sogar angedeutet, dass die Falun Gong-Kultivierung Menschen in Götter verwandeln könne.“ Heberer erklärte seinen Lesern nicht, worum es sich in diesem Jingwen von Herrn Li handelt. Das Jingwen handelt von einem Dialog zwischen dem Meister und einer Gottheit über den Kultivierungszustand der Falun Gong-Praktizierenden.
„Meister: Welche Probleme hast du bei meinen Schülern gesehen?
Gottheit: Deine Schüler lassen sich in zwei Gruppen einteilen.
Meister: Welche zwei Gruppen?
Gottheit: Eine der Gruppen ist jene, die fleißig nach Deinen Anforderungen im Fa vorankommen kann. Das ist die bessere Gruppe. Die andere Gruppe ist jene, die die menschlichen Dinge festhält und nicht durch Fleiß vorankommen kann.
Meister: Ja, das habe ich gesehen.
Gottheit: Du hast ihnen einen Prozess gegeben, damit sie das Fa verstehen. Deshalb sind manche Menschen mit den unterschiedlichsten Absichten hierher gekommen. Nachdem sie das Fa gelernt haben, können die meisten von ihnen ihre Absichten für das Lernen des Fa ändern.
Meister: Einige haben sich noch nicht geändert.
Gottheit: Sie haben schon zu viel Zeit gebraucht.
Meister: Ja, eben!
Gottheit: Meiner Ansicht nach sollte für diejenigen, die keine Götter werden können, keine Zeit mehr verschwendet werden. Sie können eigentlich nur Menschen bleiben.“ 50
Wir verstehen schon, dass man sich bei Falun Gong zum Buddha und zum Dao kultiviert. Buddha und Dao sind hohe Wesen wie Götter. Das richtige Verständnis ist jedoch nicht, „Menschen in Götter verwandeln“, sondern sich zu Göttern zu kultivieren.
Wir verstehen auch, wer Falun Gong nicht mehr praktiziert, wird von dem Fashen des Herrn Li selbstverständlich verlassen. Herr Li übernimmt die Verantwortung für seine Schüler, er zwingt niemanden, Falun Gong zu praktizieren. Wenn einer es nicht mehr praktizieren will, kümmert Herr Li sich auch nicht um ihn.
„Wir geben euch so viele Dinge. Alle, die sich wirklich kultivieren und sich streng Dafa entsprechend fordern, werde ich als Schüler anleiten. Solange du Falun Dafa kultivierst, werden wir dich als Schüler anleiten. Wenn du dich aber nicht kultivierst, dann können wir nichts machen. Wenn du dich nicht mehr kultivierst, wozu brauchst du dann noch die Titel [als Dafa-Praktizierender]?“ 51
Heberer will dies aber kritisch darstellen: „Wer allerdings die ‚Kultivierung’ und damit die Zugehörigkeit aufgibt, verliert sofort jeglichen Schutz.“
Die Sachen bei der Kultivierung sind anders als im Alltag. Die Kultivierung erfordert doch andere Grundsätze und ist kein Kinderspiel. Wer sich kultiviert, um den kümmert sich sicherlich ein Meister; wer damit aufhört, wird von dem Meister nicht dazu gezwungen, weiter zu machen.
Fortsetzung Teil 6:
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